Glossar

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A

Abdomen: Hinterleib der Insekten und Krebstiere. Bei Insekten besteht das Abdomen aus bis zu 11 Segmenten.

Abdominal: Das Abdomen betreffend bzw. von ihm ausgehend.

Anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen:

  • apikal: An der Spitze liegend, die Spitze betreffend, spitzenwärts.
  • basal: An der Basis liegend, die Basis betreffend, grundlegend.
  • distal: Weiter weg liegend von, in der Distanz liegend.
  • dorsal: Auf dem Rücken liegend, den Rücken betreffend, rückseitig.
  • lateral: Auf der Seite liegend, die Seite betreffend, seitlich.
  • medial: In der Mitte liegend, die Mitte betreffend, mittig.
  • proximal: Näher liegend an, in der Nähe liegend.
  • ventral: Am Bauch liegend, den Bauch betreffend, bauchseitig.

Arista: Fühlerborste der Brachycera (Fliegen) am dritten Antennenglied (= erstes Geißelglied). Sie ist entweder gefiedert oder ungefiedert.

B

Bast: Samtige, kurzbehaarte und gut durchblutete Haut auf dem Geweih während dessen Wachstums. Er versorgt die Knochensubstanz des Geweihs mit Nährstoffen. Ist das Geweih ausgewachsen, wird der Bast vom Tier u. a. an Bäumen und Sträuchern abgerieben, was man in der Jägersprache fegen nennt. Die abgeriebene Geweihhaut nennt man Gefege.

C

Caninus (abgekürzt: C): Eckzahn. Siehe auch Incisivus, Molar, Prämolar, Zahnformel.

Caput: Kopf.

Cercus (sg.), Cerci (pl.): Schwanzähnliche Hinterleibsanhänge bei Sechsfüßern und Tausendfüßern. Man nutzt meistens den Plural.

D

Deckflügel (auch Flügeldecken): Sammelbegriff für verschiedene Typen verdickter und verhärteter Vorderflügel vieler Insekten. Man unterscheidet Elytron, Hemielytron und Tegmen.

E

Elytron (sg.), Elytren (pl.): (griechisch élytron = „Decke“): Verdickte und verstärkte aderlose Deckflügel. Bezeichnung für die Vorderflügel bei verschiedenen Insektengruppen wie bspw. den Käfern. Siehe auch Hemielytron, Tegmen, Deckflügel.

F

Fegen: Siehe Bast.

Femur: Drittes Glied eines Insekten- oder Spinnenbeins oder viertes Glied eines Tausendfüßerbeins. Gezählt wird vom Rumpf zur Beinspitze.

Flügeldecken: Siehe Deckflügel.

Funktionelle Zweiflüglichkeit: Siehe Hamulus.

G

Gefege: Siehe Bast.

Gnathochilarium: Unterlippe der Doppel- und Wenigfüßer. Ist aus dem Zusammenwachsen der 1. Maxillen entstanden. Bei den Doppelfüßern schließt das Gnathochilarium die verkümmerten 2. Maxillen mit ein. Siehe auch Labium.

H

Haltere (sg.), Halteren (pl.): folgt.

Hamulus (sg.), Hamuli (pl.): Kleine Häkchen am Vorderrand der Hinterflügel bei Insekten der Gruppen Hymenoptera (Hautflügler) und Hemiptera (Schnabelkerfe), die dem Insekt erlauben, Vorder- und Hinterflügel zusammenzuhaken. Die Tiere haben eine indirekte Flugmuskulatur in der Brust, können ihre Flügel also nicht direkt ansteuern. Im Flug wird die Brust hin und her bewegt und die Flügel „schwingen“ mit. Durch das Zusammenhaken der Vorder- und Hinterflügel entsteht eine größere Fläche und das Insekt spart dadurch (wahrscheinlich) Energie. Das Ganze nennt man auch funktionelle Zweiflüglichkeit.

Hemielytron (sg.), Hemielytren (pl.) (griechisch hémisys = „halb“, élytron = „Decke“): Halbdecken. Bezeichnung für die Vorderflügel der Wanzen, die von der Basis bis zur Hälfte oder bis zu zwei Dritteln verhärtet und dann zur Spitze hin häutig, mit dünner Membran aufgebaut sind. Siehe auch Elytron, Tegmen, Deckflügel.

I

Imago (sg.), Imagines (pl.): Die Imago ist das vollentwickelte, geschlechtsreife Insekt. Bei Fluginsekten kann nur die Imago fliegen. Eine Ausnahme bilden die Ephemeroptera (Eintagsfliegen), bei denen bereits das Insekt im letzten Juvenilstadium vor der Imago flugfähig ist. Man nennt es Subimago. Andere Begriffe für Imago sind Vollinsekt und Vollkerf. Siehe auch Adultus.

Incisivus (abgekürzt: I): Schneidezahn. Siehe auch Caninus, Molar, Prämolar, Zahnformel.

J

K

L

Labialpalpen, auch Palpus labialis (lat. labialis = „Lippe“, palpus = „Taster“): Unterlippentaster. Siehe auch Labium, Palpus.

Labium (sg.), Labien (pl.): Die Unterlippe bei Insekten. Ist aus dem basalen Zusammenwachsen der 2. Maxillen entstanden und trägt die Labialpalpen. Siehe auch Gnathochilarium.

Labrum (sg.), Labren (pl.): Die Oberlippe bei Gliederfüßern.

Leuzismus: Eine harmlose Defektmutation bei Tieren, die dazu führt, dass das Fell bzw. die Federn weiß und die darunterliegende Haut rosa ist, da die Haut keine Melanozyten (farbstoffbildende Zellen) enthält. Im Gegensatz dazu sind beim Albinismus die Zellen zwar vorhanden, aber unfähig, den Farbstoff Melanin zu bilden.

M

Maxillen (lat. maxillaris = „Kiefer“, Pluralwort: kein Singular): Unterkiefer der Krebstiere, Tausendfüßer und Insekten. An ihnen sitzen die Maxillarpalpen. Krebstiere, Hundertfüßer und Zwergfüßer haben zwei Maxillenpaare, die als „1. Maxillen“ und „2. Maxillen“ benannt werden. Insekten besitzen nur die 1. Maxillen. Die 2. Maxillen sind basal zu einem einheitlichen Labium verwachsen, an dem sich die Labialpalpen befinden. Bei den Doppelfüßern und Wenigfüßern sind die 1. Maxillen basal zum Gnathochilarium verwachsen. Die 2. Maxillen der Doppelfüßer sind verkümmert und mit den 1. Maxillen verschmolzen. Die der Wenigfüßer gingen im Laufe der Evolution verloren.

Maxillarpalpen, auch Palpus maxillaris (lat. maxillaris = „Kiefer“, palpus = „Taster“): Unterkiefertaster. Siehe auch Maxillen, Palpus.

Molar (abgekürzt: M): (Hinterer) Mahlzahn/Backenzahn. Siehe auch Caninus, Incisivus, Prämolar, Zahnformel.

N

Nodus: Im Zentrum des vorderen Bereichs der Flügel bei Libellen liegend. Es ist eine querliegende Chitinverdickung, die stabilisierenden Längsadern des Flügels verbindet und ihr Abknicken bei Beanspruchung während des Fluges verhindert.

O

Oothek (griechisch oon = „Ei“, théke = „Aufbewarungsort“): Eipaket, in dem Blattodea (Schaben) und Mantodea (Fangschrecken) ihre Eier ablegen. Die Ootheken der Schaben sehen aus wie kleine rechteckige Pralinen, die der Fangschrecken ähneln einem Wespennest.

Opisthosoma (griechisch opiso = „hinten“, soma = „Körper“): Hinterkörper bei Spinnentieren.

Ovipositor: Eiablageapparat der Weibchen am Hinterleibsende. Sieht meistens aus wie ein Schwanz oder ein Stachel.

P

Palpus (sg.), Palpi (pl.): Taster an den Mundwerkzeugen verschiedener Tiergruppen wie bspw. Insekten oder Spinnentiere, die immer paarweise angeordnet sind und zum Tasten, Riechen, Schmecken und zur Wahrnehmung chemischer Stoffe bei Kontakt dienen. Siehe auch Labialpalpen, Maxillarpalpen, Pedipalpen.

Palpus labialis: Siehe Labialpalpen.

Palpus maxillaris: Siehe Maxillarpalpen.

Prämolar (abgekürzt: P): Vorderer Mahlzahn/Backenzahn. Siehe auch Caninus, Incisivus, Molar, Zahnformel.

Prosoma (griechisch pro = „vor“, soma = „Körper“): Vorderkörper bei Spinnentieren. An ihm sitzen Augen, Mundwerkzeuge und die 8 Beine.

Pterostigma (sg.), Pterostigmata (pl.), (griechisch ptero = „Flügel“, stigma = „Mal“): Flügelmal. Ein besonders ausgeprägtes Feld im vorderen Bereich der Flügel vieler Fluginsekten wie bspw. Libellen oder Hautflüglern.

Q

R

S

Subimago: Siehe Imago.

T

Tegula (sg.), Tegulae (pl.): Die Tegulae sind länglich bis dreieckige Anhangsgebilde, die als Deckschuppen die Flügelbasis schützen. Sie sind beweglich und auf der Oberseite häufig kräftig behaart. Man findet sich bei verschiedenen Insektengruppen wie bspw. den Hautflüglern oder Schmetterlingen.

Tegmen (sg.), Tegmina (pl.) (lat. tegere = „bedecken“): folgt. Siehe auch Elyton, Hemielytron, Deckflügel.

Tibia: Viertes Glied eines Insektenbeins, fünftes Glied eines Spinnenbeins oder sechstes Glied eines Tausendfüßerbeins. Gezählt wird vom Rumpf zur Beinspitze.

Thorax: Brust der Insekten. Er besteht aus 3 Segmenten: 1. Prothorax (Vorderbrust), 2. Mesothorax (Mittelbrust) und 3. Metathorax (Hinterbrust). An jedem Segment befindet sich ein Beinpaar. Die Flügel befinden sich am 2. und/oder 3. Segment.

U

V

Vollinsekt: Siehe Imago.

Vollkerf: Siehe Imago.

W

X

Y

Z

Zahnformel: Eine Darstellung über die vier Zahnformen und deren Anzahl im Gebiss der Mammalia (Säugetiere). Die vier Zahnformen sind Incisivus, Caninus, Prämolar und Molar. Die Zahnformel wird nur für jeweils eine Seite des Ober- und Unterkiefers und als Bruch dargestellt. Vor bzw. über dem Bruchstrich stehen die Zähne im Oberkiefer. Nach bzw. unter dem Bruchstrich die Zähne im Unterkiefer: ICPM / ICPM. Will man einzelne Zähne direkt adressieren, schreibt man hinter den jeweiligen Buchstaben hoch- bzw. tiefgestellt eine Zahl: P1 ist der erste obere Vordermahlzahn. M3 der dritte untere Mahlzahn.

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